Europa-Abend mit Dennis Radtke in der Kunstwerkstatt am Hellweg

Talk mit CDU-Europaabgeordneten

Der CDU-Europaabgeordneter Dennis Radtke im Gespräch mit dem Wattenscheider Michael Ragsch beim Europa-Abend in der Kunstwerkstatt am Hellweg in Wattenscheid.
Foto: Julian Kendziora
Der CDU-Europaabgeordneter Dennis Radtke im Gespräch mit dem Wattenscheider Michael Ragsch beim Europa-Abend in der Kunstwerkstatt am Hellweg in Wattenscheid. Foto: Julian Kendziora

Kürzlich haben die EVP-Fraktion im Europäischen Parlament und die CDU Wattenscheid-Ost zum Europa-Abend in der Kunstwerkstatt am Hellweg eingeladen. Rund 60 Gäste waren der Einladung gefolgt. Im Gespräch mit Michael Ragsch gab der örtliche CDU-Europaabgeordnete Dennis Radtke (Mitglied der EVP-Fraktion) Rück- und Ausblick über seine Arbeit im Europäischen Parlament und die aktuellen Herausforderungen der Europäischen Union. An diesem Abend bestimmte die Sorge um die Demokratie in Europa, den Frieden in der Welt sowie den Erhalt der Industriearbeitsplätze in Deutschland die Diskussion. Auch die neue Kreisvorsitzende der CDU Bochum, Fee Roth, war dabei und sprach zu Beginn der Veranstaltung ein kurzes Grußwort.

Dennis Radtke: „Die großen Herausforderungen dieser Zeit haben das Vertrauen in die Institutionen schwinden lassen. Wir befinden uns im Endspiel der Demokratie“, mahnte Radtke zur größten Wachsamkeit. Die schlechte Stimmung und Radikalisierung der Gesellschaft seien zum Teil besorgniserregend. Die vorhandenen Probleme dürften niemals Rechtfertigung dafür sein, alles infrage zu stellen. Wer Demokratie nicht als die beste Staatsform ansehe, der müsse die Frage beantworten, welche es denn sei. „Ist es China, das seine Menschen immer und überall überwacht, ist es der Iran, der seine Frauen mit größtmöglicher Brutalität unterdrückt oder Russland, in dem alles Fake und niemand vor dem Regime sicher ist? Diese Frage müssen wir den Feinden der Demokratie stellen“, empfahl der Europaabgeordnete.

 „Wachstum und Löhne rauf und Emissionen und Umweltbelastungen runter muss zusammen gelingen. Wir brauchen wirksamen Umweltschutz und eine starke europäische Industrie“, betonte Radtke. Die kürzliche Einigung zur Industrieemissionsrichtlinie habe sicherlich Licht und Schatten. Aber sie zeige auch: Die EU ist lernfähig. Einer weiteren Überforderung der heimischen Industrie, wie sie der ursprüngliche Kommissionsentwurf des damaligen sozialdemokratischen Vizepräsidenten Timmermans vorsah, hätten nun alle drei Institutionen eine Absage erteilt. „Die industriepolitische Wende ist da. Dank der EVP, dank der CDU/CSU-Gruppe im Europäischen Parlament, wurden dem Vorschlag viele Giftzähne gezogen. Gegen den massiven Widerstand der Sozialdemokraten haben wir als letzte Interessenvertreter der Industriearbeitnehmer Flagge gezeigt“, wurde der Europaabgeordnete deutlich. Die SPD hingegen sei in diesem Bereich ein Totalausfall und kein Bündnispartner mehr für die Beschäftigten.

Der CDU-Abgeordnete Radtke war auf Einladung der Vorsitzenden des CDU-Ortsverbandes Wattenscheid-Ost, Ratsmitglied Irina Becker, in seiner Heimat Wattenscheid gekommen. Seit Sommer 1995 haben Anne und Reinhard Cebulla eine ehemalige Schreinerei nach und nach in einen Raum für Musikaufführungen, darstellende Künste und Ausstellungen verwandelt. In diesem informellen Rahmen haben die Gäste Gelegenheit, nicht nur „in der ersten Reihe zu sitzen“, sondern unmittelbar mit den Künstlern in Kontakt zu kommen. Diese Chance haben seit Beginn inzwischen rund 40.000 Besucher wahrgenommen. Erleben konnten sie in rund 1.100 Veranstaltungen rund 500 Künstler aus rund 70 Ländern. „Nah bei den Menschen im Ruhrgebiet möchte auch unser Abgeordneter Dennis Radtke sein. Daher haben wir ganz bewusst die Kunstwerkstatt als Veranstaltungsort für diesen Abend gewählt“, so Irina Becker. Hier wäre der perfekte Ort um auch über die aktuellen Herausforderungen der Europapolitik zu reden. Und die Gäste durften sich dabei auch über einige musikalische Darbietungen freuen. Becker: „Der Europa-Abend war eine gelungene Mischung aus Politik, Kultur, Begegnung und Gespräch. Auch für das leibliche Wohl war gesorgt sein. So konnten die Diskussionen anschließend im persönlichen Gespräch noch weiter fortgesetzt werden.“ Und natürlich blieb auch genug Raum für die Fragen der Gäste, auf die Dennis Radtke dann fachkundige und zugleich verständliche Antworten gab. Denn für klare Worte sei Radtke als Kind des Ruhrgebiets bekannt, so Becker.

Der 44-jährige Wattenscheider CDU-Politiker Dennis Radtke MdEP gehört seit 2017 dem Europäischen Parlament an. Er ist dort Mitglied in den Ausschüssen für Beschäftigung und soziale Angelegenheiten (EMPL) sowie Industrie, Forschung und Energie (ITRE). Der ehemalige Gewerkschaftssekretär ist sozialpolitischer Sprecher seiner EVP-Fraktion und Präsident der Europäischen Union Christlich-Demokratischer Arbeitnehmer (EUCDA). Als Landesvorsitzender des CDU-Arbeitnehmerflügels, der CDA in Nordrhein-Westfalen, gehört er auch dem Landesvorstand der CDU NRW an. Zudem ist er stellvertretender Bundesvorsitzender der CDA Deutschlands und stellvertretender Bezirksvorsitzender der CDU Ruhr.