Bildung und Teilhabe: Bearbeitungsstau durch Überlastung

 
Karsten Herlitz, jugendpolitische Sprecher und neuer FraktionsvorsitzendeKarsten Herlitz, jugendpolitische Sprecher und neuer Fraktionsvorsitzende
Noch immer steht auf der Internetseite der Stadt Bochum, dass die Bearbeitung von Anträgen im Rahmen des Angebots zu „Bildung und Teilhabe“ derzeit „überdurchschnittlich lange“ dauert. Die CDU hatte bei der Verwaltung nachgefragt, ob zeitnah mit einer Verbesserung der Situation zu rechnen ist. In einer Mitteilung macht die Stadtverwaltung jetzt wenig Hoffnung, dass sich bald etwas an der Situation ändert. Von personellen Fluktuationen im Jugendamt ist die Rede, außerdem von vielen langzeiterkrankten oder chronisch kranken Mitarbeitern. Als Grund für den hohen Krankenstand wird explizit Mehrbelastung genannt.
 
Das Bildungs- und Teilhabepaket (BuT) der Stadt Bochum ist ein Bildungsangebot für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene aus Familien mit geringem Einkommen. Zuschüsse gibt es für Nachhilfe, Klassenfahrten, Gemeinschaftsverpflegung in Kita und Schule und ähnliches. Im vergangenen Jahr gab es bei „BuT“ die höchste Zahl an Anträgen seit 2011. Ein Grund hierfür sind Änderungen der Anspruchsvoraussetzungen in den Bereichen Wohngeld und Kinderzuschlag. Auch der Zuzug von Flüchtlingen aus der Ukraine nach Bochum hat die Zahl anspruchsberechtigter Kinder und Jugendlicher erhöht. Die Pandemie spielt ebenfalls eine Rolle. Der Bedarf an Lernförderung sei seit Corona sehr deutlich angestiegen, berichtet die Stadt. Darüber hinaus würden gerade viele Ausflüge und Klassenfahrten nachgeholt, die während der heißen Phase der Pandemie verschoben werden mussten.
 
„Bei der Stadt rechnet man in absehbarer Zeit nicht mit zusätzlichen Stellen“, erklärt der jugendpolitische Sprecher und neue Fraktionsvorsitzende der CDU-Ratsfraktion Karsten Herlitz. „Die Verwaltung versichert, dass kein Kind zu kurz kommen soll, weil ein Antrag noch nicht bearbeitet ist. Es wäre in der Tat fatal, wenn deswegen jemand nicht mit auf Klassenfahrt gehen könnte. Genauso fatal ist aber bereits jetzt die Überlastung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die mit BuT befasst sind. Das müssen wir im Auge behalten!“