Gefährdung der sozialen Infrastruktur
„Die soziale Infrastruktur in Bochum ist akut gefährdet!“ Mit diesen Worten hat der sozialpolitische Sprecher der CDU-Ratsfraktion Marcus Stawars auf Engpässe hingewiesen, die den Handlungsspielraum der Sozialverbände massiv einschränken. Im Ausschuss für Arbeit, Gesundheit und Soziales bezog er sich auf einen zwei Monate alten „Brandbrief“ des Vorsitzenden der Arbeitsgemeinschaft der Bochumer Wohlfahrtsverbände Marc-André Schaaf. „Die Migrationsberatung, Suchtberatung und die Arbeit in den Seniorenbüros kann ohne schnelle Hilfe ab Herbst dieses Jahres nicht fortgesetzt werden“, so Stawars im Ausschuss. „Das Problem wird umso größer, wenn man weiß, dass eine Vollzeitstelle in der Migrationsberatung pro Jahr 1.400 Beratungsgespräche führt.“
Die CDU hatte angesichts der Dramatik im Ausschuss einen Dringlichkeitsantrag gestellt. Gefordert wurde, die städtischen Zuwendungen für die betroffenen Verbände und Vereine um neun (2023) beziehungsweise zwölf (2024) Prozent zu erhöhen. Rot-Grün verwies auf ein noch ausstehendes Gespräch mit der AG der Wohlfahrtsverbände und sah die Dringlichkeit nicht. „Dringlich“, so Marcus Stawars, „scheinen Angelegenheiten nur zu sein, wenn Rot-Grün es für dringlich hält. Immerhin hat man Verständnis für unseren Antrag signalisiert und versprochen, ihn nicht einfach wegzuwischen. Nur sollten wir keine Zeit verlieren. Einzelnen Vereinen und Verbänden droht die Zahlungsunfähigkeit.“