CDU lehnt Linksabbiegeverbot auf der Wittener Straße ab

Verwaltung übergeht politische Gremien


Wittener StraßeWittener Straße
Mit Verwunderung haben die CDU-Ratsfraktion und die Mitglieder der CDU in der Bezirksvertretung Mitte eine Mitteilung der Verwaltung zur Kenntnis genommen, wonach die Stadtverwaltung ein Linksabbiegeverbot auf der Wittener Straße noch in diesem Quartal umsetzen möchte. Die Mitteilung ist Bestandteil der Tagesordnung im Ausschuss für Infrastruktur und Mobilität am 14. Januar und der Bezirksvertretung Mitte am 16. Januar. In der Mitteilung berichtet die Verwaltung, dass ein Linksabbiegen von der Wittener Straße in die Velsstraße künftig nicht mehr möglich sein soll. Die dort vorhandene Ampel soll außer Betrieb gesetzt und die Linksabbiegerspur zurückgebaut werden. Dies wird damit begründet, dass die in einer dichten Taktfrequenz fahrenden Straßenbahnen durch die Verkehrsführung auf Mischfahrstreifen (Straßenbahn und Kfz) in einzelnen Streckenabschnitten der Wittener Straße durch wartende, nach links abbiegende Fahrzeuge blockiert werden.

Die CDU lehnt den Vorstoß der Verwaltung ab und stellt im Ausschuss für Infrastruktur und Mobilität einen Dringlichkeitsantrag, die Mitteilung zurückzuweisen und die Maßnahme dem Ausschuss für Infrastruktur und Mobilität sowie der Bezirksvertretung Mitte als Beschlussvorlage vorzulegen. „Es ist doch absurd, ein geregeltes Linksabbiegen an einer Kreuzung mit Ampelschaltung aufgrund der ÖPNV-Auslastung zu verbieten, dies dann aber auf andere Kreuzungen ohne Ampel zu verlagern. Demnach könnte die zum Vorbehaltsnetz gehörende Velsstraße nicht mehr von den Linksabbiegern der Wittener Straße befahren werden können, die Anwohnerstraße Glockengarten dafür aber umso mehr. An dieser Kreuzung gibt es keine Ampelanlage, sodass dann erst recht die linksabbiegenden Fahrzeuge die Straßenbahn blockieren.“ erklärt CDU-Ratsmitglied Dr. Stefan Jox .

Die Maßnahme wurde nicht wie üblich den politischen Gremien als Beschlussvorlage vorgelegt, sondern nur als Mitteilung. Daher werden die gewählten politischen Vertreter bei dieser wichtigen Entscheidung zum Bochumer Straßenverkehr übergangen.
„Die Verwaltung bezieht sich auf das Gutachten einer Ingenieurgesellschaft, das keiner von uns je gesehen hat. Dennoch ist es das gute Recht des Fachausschusses sowie der Bezirksvertretung, darüber mit entscheiden zu können. Ein Linksabbiegeverbot an der Velsstraße führt unweigerlich zu mehr Verkehr in den Straßen Glockengarten, Am Siepen und Ulmenallee und damit zu einer Verschlechterung für die Anwohner. Besser geeignet erscheint es, die vorhandene Ampelschaltung an der Velsstraße zu verändern. Beispielsweise könnte die Schaltung an die Straßenbahn gekoppelt sein und den Verkehr auf der Linksabbiegespur durch eine intelligente, den Anforderungen der Straßenbahn angepasste Grünphase abfließen lassen. So würde der Weg für die Straßenbahn schneller und kontrolliert frei“, ergänzt David Schary, Mitglied der Bezirksvertretung Mitte, abschließend.