Digital-Lösungen für Schulen statt weiterer Arbeitsgruppen


Seit Ende letzten Jahres gibt es beim Schulverwaltungsamt ein Medienzentrum, das sich mit derzeit zehn Personen um die Digitalisierung der Schulen in Bochum kümmern soll. Das Medienzentrum hat sich nun mit einem Schreiben an die Schulleitungen gewandt und darin u.a. mitgeteilt, dass für den Ausbau und die Verbesserung des digitalen Bildungsangebots eine neue Arbeitsgruppe (KoDiBi) gebildet wurde. Ziel: Aktuellen Herausforderungen besprechen und Lösungen zu erarbeiten.

„Die Probleme bei der Digitalisierung der Schulen in Bochum sind allseits bekannt. Oftmals zu wenig oder nur schlecht belastbares WLAN, fehlende Endgeräte und erforderliche Schulungen für die Lehrerschaft sind nur einige Stichwörter dazu. In der jetzigen Pandemie-Lage werden die Unzulänglichkeiten wie unter einem Brennglas deutlich, sind aber leider nicht neu“, findet der schulpolitische Sprecher der CDU Dr. Sascha Dewender. „Seit Jahren kommt die Digitalisierung der Schulen nur schleppend voran. Dabei hat die CDU immer wieder Investitionen und Maßnahmen in diesem Bereich gefordert. Auch haben wir vorgeschlagen, externe Experten und Fachfirmen einzubinden. Viel weiter sind wir trotzdem noch nicht“, so CDU-Ratsmitglied Dr. Sascha Dewender weiter.

Dass mittlerweile seit Jahren großzügige finanzielle Förderprogramme vom Bund und dem Land auf dem Tisch liegen und offenbar bislang vielzählig ungenutzt blieben, findet die CDU nicht nachvollziehbar. Auch Elternvertreter haben sich inzwischen mit einem offenen Brief an den Oberbürgermeister gewendet und ein Bochumer Start-up bot Hilfe an - die abgelehnt wurde.

„Dafür fehlt mir ehrlich gesagt das Verständnis“, so Dr. Sascha Dewender. „Die Schulverwaltung muss bei der Digitalisierung jetzt endlich aus den Pötten kommen. Damit kann nicht gewartet werden, bis die letzte Feinheit von pädagogischen Konzepten ausgearbeitet ist und alle Steckdosen gezählt sind. Wenn jetzt ein Bochumer Start-up kurzfristige WLAN-Lösungen für die Schulen anbietet, müssen wir in Coronazeiten zugreifen und zügig in Umsetzungen kommen. Immer neue Arbeitsgruppen in der Schulverwaltung bringen uns da nicht schnell genug voran.“

Deshalb fordern CDU-Schulpolitiker, dass die Verwaltung kurzfristig prüft, ob wegen der Corona-Lage nicht Ausnahmen von den üblichen Ausschreibungsanforderungen gemacht werden können, um externe Firmen wie z.B. das Bochumer Start-up mit der WLAN-Ausstattung der Schulen zu beauftragen. „Schutzkleidung und Masken konnten im letzten Jahr unkonventionell beschafft werden. Das muss in diesem Fall doch auch für die Schulen möglich sein.“