Skandal bahnt sich an: Stirbt das Schwimmbad im Höntroper Südpark nun doch?

 
Hallenfreibad Höntrop (Quelle: Stadt Bochum)Hallenfreibad Höntrop (Quelle: Stadt Bochum)
Die CDU im Rat der Stadt reagiert geschockt auf einen Bericht der WAZ, demzufolge es möglich erscheint, dass der Schwimmbadstandort Höntrop nun doch Geschichte sein soll. Für die CDU war bislang klar, dass der Standort erhalten bleibt. So wurde es Anfang Juli auch bei einer öffentlichen CDU-Fraktionssitzung zu dem Thema den vielen interessierten Bürgerinnen und Bürgern von den Bochumer Wasserwelten bestätigt. Die CDU betont seit Beginn der Diskussionen, dass sie teure Spaßbadfantasien ablehnt und sich für ein solides Schwimmbad für Familien, Schulen und Vereine einsetzt.

„Bislang wurde in der Politik die Frage aufgeworfen, wann es wie weitergeht mit dem Schwimmbad in Höntrop. Jetzt stellt sich offensichtlich, zumindest für die Rathauskoalition, die Frage, ob es überhaupt weitergeht.“, erklärt Christian Haardt, Fraktionsvorsitzender der CDU-Ratsfraktion.

Zum Hintergrund: Bereits im Mai 2020 wurden verschiedene Neugestaltungsvarianten in den zuständigen politischen Gremien vorgestellt. Ergebnis war, dass grundsätzlich eine kleine und eine große Variante weiterverfolgt werden sollen - unter Berücksichtigung der Anregungen der Bezirksvertretung Wattenscheid, die insbesondere Wert auf den Erhalt des Freibadcharakters legt.

„Sollte sich bewahrheiten, was der Presse zu entnehmen ist, dann ist das ein gigantischer politischer Skandal“, sind sich die betroffenen CDU-Ratsmitglieder Karsten Herlitz (Eppendorf), Irina Becker und Julian Meischein (Höntrop) einig. „Nach ewigem Hin und Her stehen die Zeichen eigentlich gut, Verwaltung, Politik und die Wasserwelten haben endlich die Zielgerade vorgegeben. Diese Nachricht ist nun echt der Hammer. Wenn der Standort Höntrop wirklich stirbt, sind die Menschen in Wattenscheid jahrelang an der Nase herumgeführt und belogen worden. Das kann zu einem der traurigsten Kapitel der Bochumer Kommunalpolitik werden. Entweder ist das Ganze ein Beweis für die Planlosigkeit der rot-grünen Koalition, oder es beweist ihre Unehrlichkeit“.

Entscheidungsberechtigt ist am Ende der Aufsichtsrat der HVV (Stadtwerke), zu denen die Bochumer Wasserwelten gehören. Für die Vertreter der CDU im Aufsichtsrat ist klar, dass der Standort erhalten bleiben soll. „Wir werden uns, wie wir es den Menschen im Wahlkampf und auch danach versprochen haben, dafür stark machen, dass die solide, kleine Variante, realisiert wird und so werden wir auch abstimmen. Bei der CDU braucht sich niemand darum zu sorgen, dass wir unsere Zusagen in dieser Frage nicht einhalten“, verspricht Christian Haardt, der auch Mitglied im Aufsichtsrat ist.