Die Digitalisierung an Bochums Schulen tritt auf der Stelle – auf diesen Punkt bringt es der schulpolitische Sprecher der CDU-Ratsfraktion Dr. Sascha Dewender nach der Lektüre einer Verwaltungs-Mitteilung auf eine Anfrage der CDU-Fraktion. Sie befindet sich in den Unterlagen für die Sitzung des Schulausschusses am morgigen Dienstag. Konkret geht es um den Sachstand der Investitionen zur Digitalisierung der Schulen. So heißt es, zum Digitalpakt lägen vierzehn Förderbescheide für alle Bochumer Schulen vor. Die Schulen würden, orientiert am Medienentwicklungsplan, mit Verkabelung sowie mit flächendeckendem WLAN ausgestattet. Rahmenverträge und weitere Ausschreibungen würden sukzessive erfolgen. Erst nach Abschluss umfangreicher Vorarbeiten könne mit der Umsetzung der Maßnahmen begonnen werden. Deshalb seien dafür bislang noch keine Gelder an Dienstleister beziehungsweise für Anschaffungen ausgezahlt worden.
„Es wird wohl noch eine ganze Weile dauern, bis die Projekte in den Schulen umgesetzt werden. Das steht im Widerspruch zu den jüngsten Meldungen der Stadt, wonach jede Schule bereits aktuell über zahlreiche Räume mit WLAN-Empfang verfügt“, so Dr. Dewender.
Zum Hintergrund: Nach dem vom Bund und den Ländern bereits 2019 beschlossenen Digitalpakt Schule stehen Bochum fast 19 Millionen Euro Fördermittel für die Verbesserung der Leistungsfähigkeit der Bildungsinfrastruktur zur Verfügung. „Damit kann zum Beispiel die Ausstattung von Schulen mit Internet, WLAN, elektronischen Tafeln und Online-Plattformen unterstützt werden. Wenn dazu nur mitgeteilt werden kann, die Ausschreibungen würden vorbereitet, dann ist das richtig ärgerlich. Denn hier müssten wir schon viel weiter sein“, findet Sascha Dewender.
Die Verwaltung teilt weiter mit, dass im letzten Sommer die Frauenlobschule, die Nelson-Mandela-Schule, das Alice-Salomon-Berufskolleg und die Arnoldschule als Pilotschulen für die „Ertüchtigung der Verkabelung“ auserkoren worden seien. „Bislang scheint es aber auch da nicht richtig voranzugehen. Die Verwaltung hat wohl gegenüber den Schulleitungen die flächendeckende Ausstattung mit iPads angekündigt, allerdings ohne festen Umsetzungstermin. Wir wollen uns demnächst bei Besuchen dieser Schulen vor Ort ein Bild machen. Die Pilotierung darf nicht verschleppt werden, sonst müssen am Ende die anderen Schulen noch Jahre auf ihre digitale Ertüchtigung warten“, resümiert der schulpolitische Sprecher.