Grillverbot am Ümminger See abgelehnt

 
v.l.:CDU-Ratsmitglieder Marcus Stawars, Daniel Obitz, Tim Woljemev.l.:CDU-Ratsmitglieder Marcus Stawars, Daniel Obitz, Tim Woljeme
CDU-Fraktionschef Christian Haardt machte es deutlich: „Der Ümminger See ist eine Naherholungsfläche und nicht die Grillfläche des Ruhrgebiets oder des Münsterlandes.“ Die einzige Möglichkeit, um die Auswüchse der letzten Wochen zu unterbinden, sei an dieser Stelle ein Grillverbot. Durchsetzen konnte sich die CDU im Bochumer Stadtrat aber nicht mit ihrem Antrag. Haardt hatte darauf hingewiesen, dass die CDU das Thema schon lange auf der Agenda hat: „Ich habe Ihnen schon 2019 gesagt, das Problem am Ümminger See lösen wir nicht mit einer Verkleinerung der Grillflächen.“ Zu sehr sei der See in einschlägigen Internetforen vertreten, zu gut sei er ans Autobahnnetz angebunden. Haardt wies auch darauf hin, dass ein Knackpunkt natürlich auch die Durchsetzung entsprechender Vorschriften sei – kaum leistbar bei einem „unterbesetzten Ordnungsamt“. Gehör fand die CDU-Fraktion nicht, Haardt war sich aber sicher: Das Thema wird bleiben. 
 
Zugestimmt hat die CDU-Fraktion der Verlängerung des Vertrages von Johan Simons als Intendant des Bochumer Schauspielhauses. Der Niederländer soll das Bochumer Stadttheater drei weitere Spielzeiten leiten. Er sei, betonte die kulturpolitische Sprecherin der Fraktion Monika Pieper, mit einem diversen Ensemble gestartet und habe neue Spielstätten für Experimente entwickelt. Dabei habe er auch Widrigkeiten wie der Corona-Pandemie und dem Wasserschaden im Haus getrotzt. Pieper verwies auf große Erfolge wie Einladungen zum Berliner Theatertreffen: „Er hat das Schauspielhaus zu einem landesübergreifenden europäischen Theater gemacht, ist aber auch in Bochum angekommen“, so Pieper. Man könne sich glücklich schätzen angesichts der nun mit großer Mehrheit beschlossenen Vertragsverlängerung.
 
Abgeschmettert wurde die Idee der CDU-Fraktion, bei den verkaufsoffenen Sonntagen in diesem Jahr das entsprechende Gebiet zu erweitern – und zwar in der Bochumer City wie auch in Wattenscheid. An sich, so räumte selbst der grüne Fraktionschef Pewny ein, habe CDU-Fraktionschef Christian Haardt ihn überzeugt – allerdings müsse er die Gewerkschaften überzeugen, die womöglich klagen würden. Haardt hatte zuvor leidenschaftlich für die Erweiterungen geworben. Es gehe um die Stärkung des Einzelhandels und der Innenstadt: „Sie können das den Menschen nicht erklären. Weil Innenstadtparkhäuer geschlossen sind, müssen die Leute im Bermuda3ECK parken. Und dann gehen sie durch einen Teil der Innenstadt, wo die Geschäfte nicht geöffnet haben.“ Dabei ging es der CDU in Bochum nicht nur um die Kortumstraße, sondern zum Beispiel auch um Brüderstraße (Buchhandel) und Brückstraße (Möbelgeschäft). Der wirtschaftspolitische Sprecher der CDU Roland Mitschke hatte noch betont, dass es den Gewerkschaften gar nicht um das konkrete Gebiet gehen würde, sondern ums Prinzip – ohne Erfolg.