Christian Haardt Die Stadt Bochum bleibt dabei: Funklöcher im Stadtgebiet sind kein Problem, mit dem sie sich beschäftigen müsste. In einer Mitteilung für die nächste Ratssitzung heißt es wörtlich: „Nach Rücksprache mit den Anbietern liegen der Stadtverwaltung keine Erkenntnisse über Lücken im Mobilfunknetz vor.“ Das wiederum entspricht nicht den Erfahrungen der CDU-Ratsfraktion, die die Bürgerinnen und Bürger aufgefordert hatte, Probleme mit dem Mobilfunknetz zu melden. Das Resultat: Ob in der Gewerbestraße oder der Lewacker Straße, an der Trakehner Straße oder der Blankensteiner Straße, zwischen Wattenscheider Hellweg und Hiltroper Straße, Tippelsberger Straße und Hofsteder Straße – es wurden zahlreiche Funklöcher von resignierten und verärgerten Anwohnern gemeldet. Deswegen hatte die CDU einfach noch einmal nachgefragt.
So ganz ernst scheint die Stadt ihre „Rücksprache mit den Anbietern“ aber selbst nicht zu nehmen, denn laut der Mitteilung will die Verwaltung im kommenden Jahr eine eigene Stelle für Mobilfunkkoordination einrichten. Das Ziel soll sein, den Kontakt mit den Netzbetreibern zu verbessern. „Vielleicht ist das ja eine Chance, dass man das Thema dann ein bisschen ernster nimmt“, sagt CDU-Fraktionschef Christian Haardt, „das Ganze ist ein bisschen skurril, wenn man bedenkt, wie unsere Vorstöße ignoriert werden. Aber natürlich ist so eine Stelle prinzipiell zu begrüßen.“ Die CDU-Fraktion hatte im Stadtrat angeregt, auch in Bochum analog zum Vorgehen im Kreis Coesfeld („Echtnetz-Box“) für einen kleinen Geldbetrag umfangreiche Mobilfunkdaten zu ermitteln. Damit fand sie keine Mehrheit.
„Die Verwaltung argumentiert jetzt, dass das Coesfelder Modell eher für ländliche Regionen erfolgversprechend sei“, sagt Christian Haardt, „wir nehmen das einfach mal zur Kenntnis. Dass jetzt aber auch der Zustand des Endgeräts von der Stadt ins Feld geführt wird, um Netzprobleme kleinzureden, wird der Situation in unserer Stadt nicht gerecht. Denn wir haben einige Probleme.“