Frauen Union: Wieso Computer früher zweibeinig waren und wieso die Astronomie keine reine Männerdomäne ist - das erklärt Prof. Dr. Susanne Hüttemeister bei der Frauen Union zum Auftakt der diesjährigen Frauenwochen.

 
Prof. Dr. Susanne Hüttemeister (Foto: Stadt Bochum Presseamt)Prof. Dr. Susanne Hüttemeister (Foto: Stadt Bochum Presseamt)
Die Direktorin des Bochumer Planetariums reist mit der FU in einer Stunde quer durch die Geschichte der Astronomie. Dabei berichtet sie, welche entscheidende Rolle einige Wissenschaftlerinnen bei der Entdeckung des Universums gespielt haben. Es waren zwar nicht viele Frauen, die intensiv forschen konnten, doch deren Erkenntnisse waren dafür umso bahnbrechender. So zum Beispiel die Astrophysikerin Annie Jump Cannon: Ihr haben wir die Klassifikation von über 350.000 Sternen der südlichen Hemisphäre zu verdanken. Dazu entwickelte sie ein neuartiges Schema, das die Klassifikation von Himmelskörpern auf Grundlage von Temperatur und Spektralklasse ermöglichte.

Damals wie heute prägen Frauen die Astronomie, obwohl sich die Art und Weise stark verändert hat.  Denn zur Zeit von Annie Jump Cannon waren Frauen in der Astronomie lediglich als abhängige Assistentinnen in Observatorien ohne angemessene Anerkennung beschäftigt. Diese Frauen wurden zu Beginn des 20. Jahrhunderts in den entsprechenden Forschungsstellen als „Computer“ bezeichnet und verdienten als solche per se 50% weniger als männliche Kollegen.

Heute hat die Repräsentation von Astronominnen deutlich zugenommen, auch weil ein Großteil der national und international führenden Fachverbänden im Bereich der Astronomie von Expertinnen geleitet wird.