Die aus dem Bochumer Stadtpark entwendeten Figuren sollen zeitnah ersetzt werden. Das hat die Stadtverwaltung jetzt im Ausschuss für Umwelt, Nachhaltigkeit und Ordnung auf Anfrage der CDU-Fraktion mitgeteilt. „Es ist eine gute Nachricht, dass die Gussformen zumindest der Fische noch vorliegen“, sagt der umweltpolitische Sprecher der CDU-Ratsfraktion Dr. Daniel Obitz. „Und uns freut, wie wahrscheinlich ganz Bochum, dass es wieder Fische an ihrem angestammten Platz geben soll. Aber natürlich muss der gesamte Brunnen instandgesetzt werden.“

 

Bei den beiden anderen gestohlenen Plastiken sind keine Gussformen mehr verfügbar. Aber es gibt theoretisch die Möglichkeit, dass sie originalgetreu rekonstruiert werden könnten. „Der Bochumer Start-up-Unternehmer Alexander Philippi von der Firma digifactura hat sie im vergangenen Sommer in 3D digitalisiert“, erklärt Dr. Benedikt Gräfingholt, sachkundiger Einwohner im Umweltausschuss. „Er verfügt aktuell über hochauflösende, fotorealistische 3D-Modelle von Frosch Fridolin und dem Schwan.“ Mit deren Hilfe könnten nun neue, originalgetreue Abgüsse der Skulpturen angefertigt werden. Könnten – denn natürlich sind im Vorfeld urheberrechtliche Fragen zu klären. „Die rechtliche Situation muss bei solchen Reproduktionen natürlich berücksichtigt werden. Aber das Thema ist bei der Stadt in guten Händen“, so Gräfingholt. „Unser Wunsch ist, dass die Bochumerinnen und Bochumer nach der Wiederherstellung der Figuren nie mehr auf sie verzichten müssen. Deswegen muss darauf geachtet werden, dass sie mit innovativen technischen Maßnahmen bestmöglich geschützt werden.“

 

Für die Übergangszeit hat Unternehmer Philippi übrigens auch einen kreativen Vorschlag in petto: Man könnte sein Material nutzen, um die Skulpturen in Augmented Reality („erweiterte Realität“) an ihrem angestammten Platz im Stadtpark erscheinen zu lassen. So könnte man weiterhin mit einem Smartphone Fotos mit den aktuell nicht vorhandenen Objekten aufnehmen. 

Foto: digifactura | Alexander C. Philippi 2022