Dem Bochumer Kunstmuseum hat der Kulturausschuss in seiner gestrigen Sitzung einstimmig empfohlen, angesichts der im Jahre 1921 erfolgten Gründung der Städtischen Gemäldegalerie im Jahre 2021 ihr hundertjähriges Jubiläum zu feiern. Die kommunale Präsentation bildender Kunst reiche ebenso in die kulturpolitische Gründerzeit Bochums zurück wie die Entstehung von Theater, Orchester und Stadtmuseum.
Die CDU-Fraktion hatte diesen Antrag eingebracht. Clemens Kreuzer begründete ihn im Kulturausschuss damit, dass es eine durchgehende Traditionslinie städtischer Kunstausstellungen von der 1921 gegründeten Gemäldegalerie bis zum heutigen Kunstmuseum gäbe. Bochum könne stolz auf die enorme kulturpolitische Leistung sein, zu der es bald nach dem 1. Weltkrieg durch die Gründung der genannten und weiterer Kultureinrichtungen (z.B. einer Volkshochschule und einer Singschule) gekommen sei. Diese Leistung dürfe nicht in fragwürdiger Geschichtsvergessenheit reduziert werden.
Kreuzer machte deutlich, dass es der CDU nicht darum gehe, die vom Museum für das nächste Jahr ins Auge gefasste Veranstaltungsplanung infrage zu stellen, soweit es um die Wiedereröffnung des Museums-Altbaus mit einer Dauerausstellung aus der eigenen Sammlung gehe und um die Erinnerung an den Einzug in die Villa Marckhoff vor 60 Jahren, der sicher der Beginn einer neuen Phase städtischer Kunstpräsentation gewesen sei, aber eben nicht ihr Anfang.
Das alles könne bedenkenlos im kommenden Jahr gefeiert werden, doch ein Jahr später gehe es um das umfassendere Jubiläum des 100jährigen Bestehens. Dazu könnte der Akzent zum Beispiel auf die ersten Jahrzehnte Bochumer Kunstpolitik gelegt werden: auf die „goldenen 20er Jahre“ und eine Auseinandersetzung mit der NS-Kulturpolitik.